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Arbeitsgruppe Graffiti

Was ist Graffiti

Für die einen ist es Kunst, für die anderen schlichte Farbschmiererei.

Graffiti ist Teil einer vielschichtigen Jugendkultur, zu der auch die Musikrichtung HIP-HOP und eine bestimmte Mode gehören. Die zumeist männlichen Jugendlichen der Graffiti-Szene sind zwischen 13 und 21 Jahren alt. Diese Zugehörigkeit bedeutet in der Regel nicht, dass sie am Anfang einer kriminellen Karriere stehen. Ihr Handeln beschränkt sich auf das Malen von Graffiti und in einigen Fällen auch auf den Diebstahl von Spraydosen. Der Schaden, den die einzelnen Sprayer anrichten, geht jedoch zum Teil in den Bereich von mehreren hunderttausend Euro; der Schadenersatz kann von den Geschädigten bis zu 30 Jahre eingeklagt werden.

Mit dem Sprayernamen, dem "tag", schlüpfen die Jugendlichen in eine neue Identität und wer "Respekt" aus der Szene ernten möchte, wird dazu angetrieben illegal Bilder zu malen und sein "tag" im Stadtbild zu verbreiten. Wichtig ist dabei, dass ihr "tag" von vielen anderen Menschen gesehen wird und lange sichtbar bleibt.  Die Sachbeschädigung ist nicht vorrangiges Ziel der Sprayer,  sie wird jedoch billigend in Kauf genommen.

Die "tags" werden mit Farbspraydosen gesprayt, mit Edding-Stiften gemalt oder mit Werkzeugen gekratzt.

Bevorzugt werden Flächen, die für viele Menschen gut sichtbar sind und eine ausreichende Fläche zum Sprayen bieten. Öffentliche Verkehrsmittel (Busse und Bahnen) werden oft besprayt, weil diese an einer großen Anzahl von Menschen vorbeifahren.

Die Begriffe "Fame" (Ruhm), Respekt und Flavour (Lebensgefühl) übernehmen eine lenkende Rolle in der Szene. Durch Mutproben -teilweise gehen Sprayer ein nicht unerhebliches Risiko ein- wird Männlichkeit definiert und durch gemeinsame Sprayaktionen werden Bände (Crews) geschlossen, die das Gefühl von Zusammenhalt und Vertrauen erzeugen. Verstöße gegen die Regeln werden sanktioniert, jedoch ist Gewalt kein Wesensmerkmal der Szene.

Untersuchungen haben ergeben, dass das Sicherheitsgefühl der Bürger schwindet, wenn Straßenzüge mit Graffiti beschmiert werden. Zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Hildesheim gehört es aber, möglichst unbehelligt von Straftaten zu leben und frei von Unsicherheitsgefühlen zu sein. Der Sicherheit kommt im Bewusstsein der Bevölkerung eine zunehmende Bedeutung zu. Insbesondere dort, wo Farbschmierereien, Sachbeschädigungen, Verschmutzungen, herumliegender Müll, Gestank, aber auch Unübersichtlichkeit und Dunkelheit festzustellen sind, können starke Unsicherheitsgefühle und Kriminalitätsängste entstehen, die zur Folge haben, dass bestimmte Bereiche gemieden bzw. aufgegeben werden und uns allen damit ein Stück Lebensqualität genommen wird.